Eigentlich wünscht sich jeder Mensch Gesundheit. Und dennoch kann es passieren, dass Sie selbst unwissentlich dazu beitragen, zu erkranken. Vom Nocebo-Effekt ist die Rede, wenn jemand fest damit rechnet zu erkranken und infolgedessen auch tatsächlich krank wird. Passieren kann das ganz schnell: Sie hören Ihren Arzt Nebenwirkungen eines Medikaments aufzählen oder lesen im Beipackzettel davon und stellen kurz darauf die Symptome an sich fest. Welche Gefahren der Nocebo-Effekt birgt und wie Sie vorbeugen können. Nocebo Definition: In Erwartung des Unheils Kaum jemand kennt ihn, den Nocebo-Effekt, dabei sind Nocebo-Effekt und Placebo-Effekt wie Yin und Yang, wie zwei Seiten einer Medaille. ![]() ![]() NocebophänomeneNocebo leitet sich ab von lateinisch nocere = schaden, nocebo = ich werde schaden. Im Unterschied dazu steht Placebo für 'ich werde gefallen'. Während das Placebo seine positive Wirkung entfaltet, weil der Patient fest davon überzeugt ist, dass ein Medikament seine Wirkung tun wird, tritt im Falle des Nocebo-Effekts das Gegenteil ein: Der Patient hat sich anhand des Beipackzettels genau informiert, welche Nebenwirkungen möglich sind und verspürt daraufhin negative psychologische oder körperliche Reaktionen. Es kommt zu Symptomverschlimmerungen oder das Neuauftreten von Symptomen, die hervorgerufen werden durch: • Angst • negative Erwartungen • negative Überzeugungen • negative Vorerfahrung Das ist ebenso wie bei Placebo-Tabletten allein durch den Willen möglich. Selbst wenn der Patient nachweislich kein wirksames Medikament verabreicht bekommen hat, treten bei ihm Nebenwirkungen auf. Das kann in Extremfällen sogar zum Tode führen, nur weil jemand in Erwartung großer Auswirkungen sich in etwas hineinsteigert. ![]() Zufälliger ArtikelEs handelt sich beim Nocebo-Effekt um eine im Negativen, so gesehen ist auch die Nähe zur Hypochondrie unverkennbar. Obwohl der Nocebo-Effekt bereits 1961 von Walter P. Kennedy geprägt wurde, hat das wissenschaftliche Interesse an diesem Phänomen erst seit 2000 zugenommen. Dennoch gibt es nur wenige klinische Studien dazu. Ein Grund dafür ist, dass es unter ethischen Gesichtspunkten schwer vertretbar ist, nur für wissenschaftliche Zwecke Krankheiten über den Nocebo-Effekt bei gesunden Menschen hervorzurufen. Nocebo-Effekt Beispiele: Horrorvisionen werden wahr Es ist tatsächlich die Macht der Gedanken, die Dinge auslösen kann, die Unbeteiligte nicht für möglich halten würden. Der Nocebo-Effekt funktioniert wie negative: Wenn man nur lange genug daran glaubt und sich immer wieder darin bestärkt, dann tritt es auch ein. Das gleiche Phänomen kennt man auch aus der Berufswelt: Wer beispielsweise unter leidet und fest davon überzeugt ist, dass er keine Präsentation halten kann, weil er schon zu Schulzeiten keine Referate vortragen konnte und ständig anfing zu stottern, der wird auch scheitern. In der Forschung sind mehrere Fälle bekannt, die demonstrieren, wie wirksam der Nocebo-Effekt ist: • Beispiel Ein 26-jähriger depressiver Amerikaner nimmt an einer Antidepressivastudie mit Psychopharmaka teil. Infolge eines akuten Schubs will er sich das Leben nehmen und schluckt 29 Kapseln auf einmal. Er bereut seine Entscheidung und bekommt Angst; aufgrund seines drastisch gesunkenen Blutdrucks gelangt er in die Notaufnahme. Dort stellt sich heraus, dass dieser Studienteilnehmer zu der Kontrollgruppe gehörte, die lediglich ein Scheinmedikament verabreicht bekam, seine Kapseln enthielten lediglich Zucker. Als er davon erfuhr, besserten sich die Symptome des Mannes augenblicklich. • Beispiel Den Nocebo-Effekt konnten amerikanische Psychologen ebenso in Studien nachweisen, bei denen Frauen untersucht wurden, die glaubten, sie seien besonders anfällig für einen Herzinfarkt. Allein der Glaube daran bewirkte, dass die Frauen ein dreimal so hohes Risiko haben, tatsächlich daran zu sterben. Grund dafür sind die negativen Gefühle, die sich ebenso negativ wie Bluthochdruck auswirken.
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March 2019
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